Der ETH-Kurs GIS Grundzüge wurde im Jahr 2019 unter einem neuen Konzept durchgeführt. Der Kurs richtet sich an Studierende des Bachelor-Studiengangs Raumbezogene Ingenieurwissenschaften und lehrt während wöchentlich zwei Vorlesungsstunden und drei Übungstunden über 14 Wochen die Grundlagen der Geographischen Informationswissenschaften. Vorlesungs- und Übungssprache ist Deutsch. Währen die erste Hälfte der Übungen zum Ziel hat, Basiskompetenzen im Programmieren mit offenen GIS-Libraries aufzubauen, werden diese während der zweiten Semesterhälfte in einem praktischen Projekt angewandt. Die Übungsserie schliesst mit den Projektpräsentationen und mit der Abgabe der Projektberichte.
Die Studierenden können grundlegende Konzepte und Werkzeuge der Geoinformationstechnologie anwenden, um Projekte im Zusammenhang mit Realisierung, Nutzung und Betrieb von raumbezogenen Informationssystemen ingenieurmässig planen, bearbeiten und leiten zu können. Insbesondere soll dabei die technische Umsetzung auf aktuellen Technologien und offenen Standards beruhen.
Generell wenden die Studierenden in den Labs alle Funktionen eines GIS an (Modellierung, Erfassung, Verarbeitung, Analyse, Präsentation) und erlernen dabei sowohl das Arbeiten mit einem Desktop-GIS als auch das Steuern von GIS-Befehlen mit der Programmiersprache Python. Die Grundlagen dazu erarbeiten Sie sich während den Übungen und in Online-Tutorials.
Das Projekt soll einen praxisorientierten Charakter haben. Es geht darum, für eine Fachstelle eine Expertise durchzuführen und die Frage zu beantworten, ob und wie ein Zustand eines raumbezogenen Phänomens verbessert werden kann. Die Studierenden erstellen dazu ein Konzept, organisieren selbstständig die Daten und arbeiten in Dreier- oder Vierergruppen. Zu Semesterende präsentieren alle Gruppe das Projekt und die Resultate und geben einen fünfseitigen Projektbericht ab.
Pro Woche stehen uns 3 Übungsstunden zur Verfügung. Davon werden jeweils 1-2 Lektionen die Labs und der Rest für das Projekt aufgewendet (eigenständiges Arbeiten).
Die Studierenden sollen das Projekt programmierbasiert lösen. Es soll sich um eine Aufgabe handeln, die mit manuellem Arbeiten aus Effizienzgründen gar nicht möglich wäre. Alle Gruppen beantworten dabei unterschiedliche Fragestellungen und wenden individuelle Lösungsansätze an. Die verwendeten Daten müssen selbstständig bei den zuständigen Ämtern angefragt und verwaltet werden.
Wir verwenden dabei entweder auf GDAL/OGR basierende open libraries in Python oder Datenbankoperationen mit PostgreSQL + PostGIS. Die Übungen sind so aufgebaut, dass bereits in der ersten Woche ein Team gebildet werden soll, das sich dann für ein Thema entscheidet. Anschliessend erlernen die Studierenden in den Labs neue Techniken, die bei Bedarf im Projekt implementieret werden können.